Weisse Sandstrände und schneebedeckte Berge, endlose Urwälder, gigantische Sümpfe, pulsierende Metropolen., Vom Riesengebirge bis zu den Karpaten erstreckt sich ein Berggürtel, auf den die Polen stolz sind. Im Norden liegen die alten Städte Posen, Breslau, Krakau und Warschau. Die Bewohner pflegen alte Traditionen und sind gleichzeitig sehr weltoffene Europäer. Piotr Krzaczkowski ist Chef der Wetterstation auf der Schneekoppe. Sein Arbeitsplatz thront wie ein futuristisches Raumschiff auf dem über 1. 600 Meter hohen Gipfel. Im Winter ist er nur mit Seilbahn und Ski zu erreichen. Oft bleibt Piotr wochenlang dort oben und erlebt die wohl spektakulärsten Sonnenaufgänge ganz Polens. In dem kleinen Laden von Benedykt Niewczyk in der Altstadt von Posen liegen Schätze. Der Geigenbauer hat alte Werkzeuge und kostbares Holz seiner Vorfahren retten können, die durch Krieg und Teilung zwischen Ost und West hin und her flüchten mussten. Sein Sohn will lieber Arzt werden, aber Benedykt hofft noch, ihn für die Familientradition begeistern zu können. Ewelina Zwijacz-Kozica hat sich um einen Job beworben, den in der Hohen Tatra sonst nur Männer machen. Sie will Bergretterin werden. In Zakopane, dem “polnischen St. Moritz”, trainiert sie täglich mit Skilanglauf und abenteuerlichen Klettertouren für die Aufnahmeprüfung. Besteht Ewelina diese, wäre sie seit mehr als 30 Jahren die einzige Frau im Team. Bartosz Pirga kann wie ein Wolf heulen. Er kennt auch genau die Jagdmethode der Rudel: Sie treiben ihre Beute in eine Schlucht des Bieszczady Nationalparks, kreisen sie dann ein und erlegen sie. Manchmal hat der Wildbiologe Glück und kann sogar filmen, wie sich Bären und scheue Luchse über die Reste der Wolfsbeute hermachen. Marek Bracha findet stets die richtigen Töne, um der polnischen Seele Ausdruck zu verleihen, wenn er im Warschauer Lazienki Park Chopinkonzerte gibt. Der junge Pianist hat in London studiert, möchte aber an keinem anderen Ort der Welt mehr leben als in der polnischen Hauptstadt. Malgorzata Górska hat einer winzigen Vogelart in den Biebrza-Sümpfen das Überleben gesichert und ist heute Polens bekannteste Naturschützerin. Die Via Baltica, die mitten durch die empfindliche Landschaft des Rospuda-Tals führen sollte, wurde umgelegt. Malgorzata genießt dort nun ungestörte Touren mit dem Kajak., Polen ganz oben: Die rund 1.600 Meter hohe Schneekoppe im Riesengebirge ist einer der windigsten Orte Europas. Wie ein Raumschiff sieht die Wetterstation aus, in der Piotr Kraczkowski als Meteorologe arbeitet. Unterhalb des Gebirges liegt die “Loire-Region Polens” mit den alten schlesischen Schlössern wie etwa Schloss Fürstenstein. Im Städtchen Bunzlau, das für seine Keramik berühmt ist, hat ein Heimkehrer für neues Leben gesorgt. Boguslaw Nowak ist der Erfinder der sogenannten Lehmparade, eines besonderen Karnevals, der die wirtschaftlich gebeutelte Region wieder nach vorn bringen soll. Über Breslau und die Hochöfen von Kattowitz geht die Reise weiter in die alte Königsstadt Krakau. Hier leben Kasia und ihre Freundin Weronika, die gemeinsam die Boutique “Lulu” und die Kneipe “Camelot” betreiben. Sie stehen für das junge, moderne Polen. Abenteuerlich ist die unterirdische Reise im Salzbergwerk von Wieliczka, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Nur hier gibt es Salzkristalle von absoluter Reinheit, und nur der Bergingenieur Wieslaw Wiewiorka darf in die Kristallgrotte hinein, deren geologische Schätze sonst vom Atem der Menschen ausgelöscht würden. In die Hohe Tatra ist es von hier nicht mehr weit, wo Ewelina Zwijacz-Kozica geboren ist. Sie hat das ehrgeizige Ziel, als Bergretterin in die legendäre Bergwacht TOPR aufgenommen zu werden. Dass Polen eine der schönsten und wildesten Bergregionen Europas hat, beweist der Abstecher ins alte Galizien. Im Bieszczady-Nationalpark lebt der junge Wildbiologe Bartosz Pirga mitten unter Wölfen, Luchsen und Bären. Nicht die großen Raubtiere sind für ihn gefährlich. Der Mensch sei es, der diese letzte Wildnis durch immer neue Straßen und Grenzzäune zerstöre.